Logische Steigerung des DFJW - gemeinsame Bewerbung 2028
Der Sommer 2028 könnte wie nie zuvor im Zeichen der deutsch-französischen Handball-Freundschaft stehen. Gemeinsam haben sich Fédération Française de Handball und Deutscher Handballbund um die Ausrichtung der Weltmeisterschaft der U20-Juniorinnen beworben. Stattfinden soll dieses Turnier, falls der Weltverband IHF beim Kongress im Dezember in Kairo zustimmt, im Juni 2028 – geplant sind für die insgesamt 32 teilnehmenden Mannschaften je zwei Standorte in Deutschland und Frankreich. Die Finalrunde des Turniers soll in Frankreich ausgetragen werden.
Frankreich und Deutschland werden auch 2029 und 2032 gemeinsame Sache machen – dann als Co-Gastgeber von Welt- und Europameisterschaften der Männer. „Unsere Verbände kooperieren auf vielen Ebenen sehr eng. Die WM der U20-Juniorinnen soll weit mehr als ein Aufwärmprogramm für die Männer-Turniere sein“, sagt Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes. „Wir haben die Chance, eine sehr junge Bühne für die ,Hands up for more‘-Bewegung zu bauen und ein weiteres weibliches Highlight im Jahrzehnt des Handballs zu setzen. Zudem lösen wir mit dieser Bewerbung ein, was wir der internationalen Handballfamilie versprochen haben: Die großen Turniere der Erwachsenen geben uns die Kraft, in die Zukunft unseres Sports zu investieren und auch Verantwortung für die Ausrichtung von Nachwuchsturnieren zu übernehmen.”
Philippe Bana, Präsident des französischen Handballverbandes, betont ebenfalls die Bedeutung dieser gemeinsamen Bewerbung: „Diese deutsch-französische Allianz veranschaulicht perfekt unsere Vision vom europäischen Handball: vereint, ehrgeizig und entschlossen zukunftsorientiert.“
Dass der DHB große Turniere mit Partnern angeht, ist inzwischen geübte Praxis. Schober: „Mit der gemeinsamen Ausrichtung einer internationalen Nachwuchsmeisterschaft haben wir 2023 sehr gute Erfahrungen gesammelt. Die U21-WM in Kooperation mit Griechenland war auch wirtschaftlich eine sinnvolle Lösung. Diesmal hätten wir die Rolle Juniorpartners inne.“ Frankreich tritt voraussichtlich mit den Spielorten Paris und Straßburg an; Deutschland wird im Fall einer Vergabe hierüber erst im Juni kommenden Jahres entscheiden – als Region ist der Südwesten favorisiert.
Deutschland und Frankreich sind sich als Nachbarn geografisch nahe – und viele Länderspielkarrieren haben mit Partien des deutsch-französischen Jugendwerkes begonnen. „Nun eine gemeinsame WM erleben zu können, wäre die logische Steigerung des DFJW und passend zu vielen sportlichen Biografien“, sagt Ingo Meckes, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes.
Spielberechtigt wären 2028 die Talente der Jahrgänge 2008 und jünger. Diese starteten im vergangenen Sommer in breiter Formation in ihre internationale Laufbahn – das eine Team beendete die U17-EM auf Platz elf, das andere gewann Gold beim European Youth Olympic Festival. Gemeinsam haben sie mit der EHF EURO der Frauen 2032 in Deutschland ein weiteres Karriere-Highlight vor Augen. Die U20-Weltmeisterschaft wäre die perfekte Station auf diesem Weg.
Foto: Wolf