Regionalliga-Bericht Männer: Weinsberg übernimmt Tabellenführung, Weinstadt dominiert im Derby
SG Heddesheim vs. HC Neuenbürg 2000 36:28 (18:12)
Einen souveränen Heimsieg durften die roten Löwen aus Heddesheim bejubeln. Im badischen Duell mit dem HC Neuenbürg setzte sich das Team von Frank Schmitt bereits in der ersten Viertelstunde auf 9:4 ab und konnte diesen Vorsprung bis zur Pause auf 18:12 ausbauen. Rouven Hoffmann besorgte kurz nach der Halbzeitpause beim 21:13 erstmals eine 8-Tore-Führung, Tom Stephan erhöhte kurz später auf eine zweistellige Führung (25:15). Bis zum Ende ließ das Heimteam keine Zweifel mehr aufkommen, auch da Keeper Cedric Ehret erneut ein verlässlicher Rückhalt war und fuhr in deutlicher Manier den siebten Saisonerfolg ein. Bester Torschütze war Gianluca Pauli mit sieben Treffern.
Somit springt Heddesheim auf den vierten Tabellenplatz, Neuenbürg ist mit 8:12 Punkten 12.
TV 1893 Neuhausen/E. vs. VfL Waiblingen Handball 33:38 (15:19)
Vierter Sieg in Serie für die Tigers aus Waiblingen! In Neuhausen lag die Mannschaft um Toptorschütze Nick Bischoff (acht Treffer) nur in der Anfangsphase zurück (1:0 und 2:1) anschließend übernahmen die Gäste das Zepter. Jan Hellerich besorgte das 3:6 vom Kreis, einige Zeigerumdrehungen später erhöhte Rechtsaußen Sören Schmid auf 5:10. In der 20 Minute führten die Tigers bereits mit 8 Toren (8:16). Bis zur Halbzeit schmolz dieser Vorsprung aber nochmal auf 4 Tore zusammen, da die Neuhausener über ein paar schnelle Gegenstöße einfache Tore erzielten.
Obwohl der Vorsprung in der Schlussphase aufgrund des hohen Tempos und fehlender Wechselmöglichkeiten etwas schmolz, war der Sieg nie gefährdet. Trainer Tim Baumgart lobte explizit die Kämpfermentalität der Mannschaft: „Durch den kurzfristigen Ausfall unseres Spielmachers Lukas Ader hatten wir nicht die Wechselmöglichkeiten auf der Rechtshänderposition im Rückraum. Daher muss ich den Jungs, die über 60 Minuten da waren und sich reingehauen haben, ein riesiges Lob aussprechen.“
Waiblingen klettert somit auf einen einstelligen Tabellnplatz, Neuhausen hängt mit 5:17 Punkten weiter auf dem drittletzten Platz fest. Am kommenden Wochenende folgt das vierte Heimspiel in Folge, wenn die SG Heddesheim ihre Visitenkarte in der Hofbühlhalle abgibt. Waiblingen empfängt den TV Plochingen zum Derby.
TuS Steißlingen vs. HSG Willstätt/Hanauerland 39:37 (18:18)
Am Bodensee wurden die zahlreichen Zuschauer Zeuge einer faustdicken Überraschung! Denn der heimische TuS Steißlingen bezwang im Sportpark im Mindlestal den Tabellenführer aus Willstätt. In einer temporeichen und hochintensiven Partie setzte sich das Team von Jürgen Herr letztlich knapp durch und lässt somit die gesamte Liga aufhorchen.
Doch der Reihe nach: Bis zur 21. Spielminute wurde die HSG ihrer Favoritenrolle gerecht und setzte sich erstmals mit fünf Toren (9:14) ab. Doch in der Folge kamen die Hausherren mehr und mehr auf und egalisierten zum Pausenpfiff beim Stand von 18:18.
In der zweiten Spielhälfte blieb das Spiel temporeich und zeitweise auch hochklassig. Beim 31:32 schien es, also könnte der Tabellenführer gerade noch einmal glimpflich davonkommen, doch der TuS bündelte nochmals alle Kräfte und warf alles in die Schlussphase. Es gelang nicht nur der sofortige Ausgleich, sondern man konnte in der Folge die ersehnte Wende einläuten. Der TuS verteidigte seine knappe Führung mit allen Mitteln und so stand am Ende der 39:37-Sieg auf der Anzeigetafel, der von den heimischen Fans lauthals gefeiert wurde.
Mit diesem Erfolg verbessert der TuS Steißlingen sein Punktekonto auf 10:10 Punkte und belegt damit den 11. Tabellenplatz. Bereits kommende Woche steht die nächste Herausforderung an, wenn die Mannschaft beim TV 1866 Weinsberg gastiert.
Die HSG Willstätt/Hanauerland muss derweil die Tabellenführung an den TSV Weinsberg abgeben, der seine Aufgabe in Wangen souverän erledigte.
TSV Heiningen 1892 vs. HSG Albstadt 42:42 (18:20)
84 (!) Tore in 60 Minuten bekamen die Fans der beiden Anhänger aus Heiningen und Albstadt am vergangenen Samstag zu sehen. Das Eintrittsgeld, bzw. der Preis für den Livestream haben sich also in allen Fällen gelohnt.
Von Beginn an war kein “abtasten“ zu spüren und es ging direkt zur Sache. Nach fünf Spielminuten prangte eine 3:5-Gästeführung von der Anzeigetafel, knapp zwei Minuten später glichen die Hausherren beim 6:6 wieder aus. Bis zum Pausenstand von 18:20 ging es weiter in hohem Tempo hin und her und kein Team konnte sich wirklich absetzen. Das selbe Bild bot sich den Zuschauern auch in Hälfte zwei und die Führung wippte ständig vom einen zum anderen Team.
Beim 38:36 hatte Heiningen leicht die Nase vorne, nach einer Auszeit gelang der HSG aber der Doppelschlag durch Patrick Lebherz und Julian Thomann und somit war die Partie wieder völlig offen. Der elffache Torschütze Gregor Thomann besorgte das 41:41, Lenni Schreitmüller brachte das Heimteam kurze Zeit später aber wieder mit einem Tor in Front. Doch Albstadt behielt im Thriller die Nerven und so war es Lasse Fuchs, der den letzten Treffer des Abends erzielte und für die Punkteteilung sorgte.
Heiningen trifft als nächstes auswärts auf den TSV 1899 Blaustein. Die HSG Albstadt reist nach dem ersten Saisonremis zur HSG Willstätt/Hanauerland.
In einem der „Mittelfeldduelle“ des Spieltags treffen die Heininger „Staren“ auf die HSG Albstadt. Beim TSV Heiningen sind Heimspiele gerade besonders gern gesehen, denn während es in der Fremde lediglich zu einem Sieg gereicht hat, konnten vier der fünf Heimpartien gewonnen werden.
Die HSG gewann zwar die letzten drei Auswärtsauftritte, musste sich zuletzt aber in heimischer Halle dem TuS Steißlingen geschlagen geben. Vor allem die frühe rote Karte gegen Spielmacher und Ideengeber Julian Thomann schmerzte hier sehr.
Beide Teams trennen in der Tabelle lediglich zwei Pünktchen, was für besondere Brisanz in diesem Regionalligaspiel sorgen könnte.
MTG Wangen vs. TSV Weinsberg 21:31 (10:20)
Wir haben einen neuen Tabellenführer in der Regionalliga Baden-Württemberg! Der TSV Weinsberg nutzt die Niederlage des Kontrahenten aus Willstätt aus und zieht mit dem ungefährdeten Sieg im Allgäu erstmals an der HSG vorbei auf den ersten Rang.
Dabei geriet das Team von Edin Hadzimuhamedovic nie in Rückstand und hatte nur in der Anfangsphase etwas Mühe mit dem Gastgeber. Bis zum 4:4 befanden sich die Mannschaften auf Augenhöhe, dann zog der TSV mit einem beeindruckenden 1:10-Lauf auf 5:14 davon. Beim Pausenpfiff und dem Spielstand von 10:20 glaubten wohl nur noch die kühnsten Köpfe an einen Heimsieg der MTG.
Doch diese wurden enttäuscht, denn Weinsberg spielte im Stil eines Spitzenteams weiter, ließ die Hausherren maximal auf acht Treffer herankommen (21:29) und ließ weiter kein Zweifel. Anschließend war die Freude beim TSV und den mitgereisten Anhängern riesengroß.
Wangen hingegen wartet nun seit sechs Spielen auf einen Sieg und ist auf den 13. Platz abgerutscht.
SG Weinstadt vs. HSG Ostfildern 38:25 (23:7)
Nach der Derbyniederlage gegen Waiblingen stand für die SG direkt das nächste Duell mit einem nahegelegenen württembergischen Team an. Und dieses Mal mit dem besseren Ausgang für die SG Weinstadt. Von Beginn dominierten die „Waschbären“ in allen Belangen und so zogen sie schnell auf 12:4 davon. Bei der HSG wollte fast nichts gelingen und so sah sich Coach Marco Gaßmann bereits nach einer Viertelstunde zu seiner zweiten Time-Out gezwungen. Doch eine Besserung aus Sicht der Gäste stellte sich nicht ein und die Hausherren drückten weiterhin voll aufs Gaspedal. So wechselten die Teams beim 23:7 die Seiten.
Im zweiten Durchgang gelang der HSG wenigstens etwas Schadensbegrenzung und der Rückstand wuchs nicht noch weiter an. Die Hausherren überzeugten weiter mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung mit insgesamt 12 verschiedenen Torschützen. Die Beutelsbacher Halle bleibt in dieser Saison eine Festung, auch das fünfte Heimspiel kann die SG siegreich bestreiten.
TV Plochingen vs. TVS 1907 Baden-Baden 24:37 (9:16)
Nichts zu holen gab es für den TV Plochingen im Heimspiel gegen die favorisierten Baden-Badener. Ein 0:3-Blitzstart der Gäste stellte die Weichen früh auf Auswärtssieg, Plochingen konnte bis zum 6:8 zwar noch dagegenhalten, musste bis zur Pause aber endgültig abreißen lassen. Beim 9:16 wurden die Seiten gewechselt, anschließend legte der TVS direkt mit einem Doppelschlag nach. Kontinuirlich bauten die Gäste ihre Führung aus, in Elias Dörflinger (zehn Tore) hatten sie ihren besten Werfer, mit Torhüter Andreas Uttke einen zuverlässigen Keeper.
„Heute hat alles gepasst. Das war eine mannschaftlich geschlossene Leistung. Jeder einzelne Spieler hat seinen Beitrag zum Sieg geleistet. Wir haben gut verteidigt und vorne unsere Angriffe diszipliniert vorgetragen“, analysierte Coach Sandro Catak.
TSB Schwäbisch Gmünd vs. TSV 1899 Blaustein 34:23 (13:13)
Das einzige Spiel am Sonntag und somit den Abschluss des 11. Spieltags bestreiten der Tabellendritte aus Schwäbisch Gmünd und der -letzte aus Blaustein.
Die Jets wollen sich auf keinen Fall einen Patzer erlauben, denn sie wollen weiter eine gute Rolle im Aufstiegsrennen spielen. Hierfür müssen sie aber wieder die Abwehr stabilisieren, denn diese offenbarte zuletzt immer wieder Schwachstellen. 34,5 Gegentore pro Spiel in den letzten vier Partien sind nicht nach dem Geschmack von Trainer Aaron Fröhlich. Mit dem TSV Blaustein gastiert nun nicht nur das Schlusslicht in der Römerhalle, der TSV hat auch den geringsten Toreschnitt der gesamten Liga (26,9 Treffer pro Spiel).
Auch der Abschluss des Spieltags war eine klare Sache – zumindest in der zweiten Hälfte. Zu Beginn lieferte Blaustein ein gutes Auswärtsspiel ab, konnte immer wieder Nadelstiche setzen und hatte mit Maron Szabados einen treffsicheren Schützen. So ging es für die Teams beim Stand von 13:13 zur Kabinenansprache. Diese fruchtete wohl auf Seiten der Hausherren, denn mit einem 11:1-Lauf kamen sie eindeutig besser aus der Pause. Der siebenfache Torschütze und einmal mehr kreative Spielgestalter zeichnete sich für das 21:14 verantwortlich. Spätestens beim 28:19 in der 51. Spielminute war das Spiel entschieden, die Jets legten bis zum 33:21 sogar noch etwas drauf. Der Schlusspunkt zum 34:23 gehörte dann dem mit zehn Treffern besten Torschützen des Sonntagnachmittags, Niklas Burtsche.
Foto: Ralf Titzmann